Lil Peep

So kurz seine Karriere war (sein erstes Mixtape erschien Ende 2015, zwei Jahre später verstarb er an einer Überdosis): Lil Peep hat entscheidend die Hip-Hop-Kultur beeinflusst. Der 1996 geborene Gustav Åhr übersetzte mit einer Mischung aus Emo und Rap die Gefühle einer Generation in Musik. In Long Island aufgewachsen, verbrachte er, nachdem er die Highschool abgebrochen hatte, einen Großteil seiner Teenagerjahre heimat- und oft wohnungslos in Los Angeles. Gleichgesinnte fand er vor allem online, seine ersten Tracks als Lil Peep lud er auf YouTube und SoundCloud hoch. Darauf mixte er Samples von 2000er-Bands wie Modest Mouse mit Trap-Beats. Darüber rappte Lil Peep: über Drogen, Depressionen und zerbrochene Beziehungen. So trostlos das manchmal klang – seine Musik hatte etwas Wunderschönes, ob durch seine manchmal an Kinderlieder erinnernden Reime oder die Momente, in denen der Musiker an der Grenze zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein zu schweben schien. Nach einigen Mixtapes veröffentlichte er „Come Over When You‘re Sober, Pt.1“ – dessen Nachfolger erschien erst nach seinem Tod. „Leute erzählen mir die ganze Zeit, dass meine Musik ihnen dabei hilft, am Leben zu bleiben und so“, sagte Lil Peep Apple Music. „Ich hab so viele, Hunderte Lil Peep-Tattoos gesehen. Die Leute widmen einen großen Teil ihres Lebens meiner Musik, das ist verrückt. Es überwältigt mich, aber ich liebe es auch. Wenn meine Musik Leuten hilft, dann ist das großartig.“